Bildhauerei

Die ungewöhnlichsten Skulpturen der Welt

Der Phantasie der Bildhauer, insbesondere der modernen, sind keine Grenzen gesetzt. Die Postmoderne bietet absolute Freiheit bei der Verwirklichung der Fantasien und Ideen der Künstler. Viele Werke sind in der Tat bedeutungsvoll, schwer fassbar und einer ernsthaften Analyse würdig, aber meistens vertreten die Autoren eine ironische Sichtweise der Konsumgesellschaft und protestieren gegen rückständige moralische Grundsätze, Konservatismus usw.
Vielleicht gibt es heute kein Land mehr, in dem es nicht mindestens eine Skulptur gibt, die in keinen traditionellen Kunstrahmen passt.

Jens Gaalschiot hat eine Kopenhagener Straße mit seiner Komposition „The Official Themis“ geschmückt. Die Passanten bewundern dieses ungewöhnliche Werk, das vom Bürgersinn des Künstlers geprägt ist. Eine hässliche, fette, nackte Frau mit einer Waage in der Hand sitzt auf den gebrechlichen Schultern eines ausgemergelten Afrikaners. Die Skulptur ist im Wesentlichen ein Protest gegen Doppelstandards, Globalisierungsprozesse und die Auferlegung des einzig wahren Standpunkts.

Die Skulptur „Figur mit Schädel“ in der tschechischen Stadt Mikulov soll die Menschen an die Vergänglichkeit des Lebens und die Unausweichlichkeit des Todes erinnern.

The Lovers‘ Skeletons in Nong Kai, Thailand, ist ein berührendes und lyrisches Erlebnis. Die Liebe ist unsterblich – argumentiert der Autor auf so ungewöhnliche Weise.

Das Denkmal für Gouverneur La Trobe in Melbourne ist überraschend. Eine ziemlich traditionelle Skulptur auf einem Sockel. Ungewöhnlich ist, dass das Denkmal „rückwärts“ montiert ist: Die Stütze befindet sich auf dem Kopf der Skulptur und das Denkmal hängt in der Luft. Wahrscheinlich spielt der Autor auf die geografische Lage Australiens aus europäischer Sicht an. Es ist zwar nicht ganz klar, was der Gouverneur damit zu tun hat.

Die finnische Künstlerin Eila Hiltunen hat einen unkonventionellen Ansatz gewählt, um das Sibelius-Denkmal zu schaffen: 600 zusammengeschweißte Stahlrohre. Die gesamte politische Elite Finnlands nahm an der Enthüllung dieses modernen Kunstwerks teil. Die Zeremonie wäre beinahe in einem Skandal geendet, aber die Skulptur steht immer noch.

Der Millennium Park in Chicago ist für mehrere Attraktionen bekannt, aber die beliebteste Attraktion für Touristen und Einwohner ist das Fotografieren in der Nähe der „Mirror Bean“. Die Skulptur heißt eigentlich ‚Heaven’s Gate‘ (Himmelstor). Der Autor dieses Wunderwerks, Anish Kapoor, hatte die Skulptur in Form eines zu Boden fallenden Quecksilbertropfens konzipiert. Es stellte sich heraus, dass es sich um etwas anderes handelte – die Bürger gaben dem Stück den Spitznamen „Bohne“.

Vor nicht allzu langer Zeit hat derselbe Künstler die Öffentlichkeit mit einem neuen Werk erfreut – „Tall Tree and Eye“. Der hohe Turm aus Spiegelkugeln im Hof der Royal Academy of Arts ist nicht nur eine ungewöhnliche Skulptur, sondern auch ein Denkmal für Technik und Fortschritt in der chemischen Industrie. Die Kugeln selbst sind aus einer ungewöhnlichen Metalllegierung gefertigt, die sich durch ihre Oxidationsbeständigkeit auszeichnet, so dass die Skulptur immer makellos gespiegelt ist. Und die Struktur selbst wird durch unkonventionell gefertigte Halterungen an ihrem Platz gehalten.